Reittherapie in der LWL-Tagesklinik
Die Reittherapie wird in der kinder- und jugendpsychiatrischen LWL-Klinik als heilpädagogisches Reiten zum Einsatz gebracht.
Dabei geht es nicht um eine reitsportliche Ausbildung, sondern um die individuelle Förderung des Sozialverhaltens durch den Umgang mit dem Pferd, sowie der Förderung körperlicher, geistiger und emotionaler Kompetenzen.
Daraus ergibt sich die Ganzheitlichkeit in der Entwicklungsförderung durch die Reittherapie.
Pferde haben ein feines Gespür für Gefühle und Stimmungen. Sie zeigen Zufriedenheit, Angst, Unruhe und Ungeduld. Sie reagieren spontan auf positive oder negative Handlungen der Menschen. Dadurch sind die Kinder und Jugendlichen zum aktiven Beobachten, Einfühlen und Handeln aufgefordert.
Das Pferd betrachtet die Kinder und Jugendlichen völlig wertfrei, es hat keine Vorurteile und nimmt die sie so an, wie sie sind. Diese Erfahrung ist für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sehr wichtig, da sie von ihrer Umwelt oft als Störenfriede oder Unruhestifter verkannt sind.
Die Kinder und Jugendlichen übernehmen in der Therapiestunde Verantwortung und Führung für ein anderes Lebewesen. Sie merken wie das Pferd auf sie reagiert und wie man sich gegebenenfalls auch einmal durchsetzen muss. Das Miteinander der Kinder und Jugendlichen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie müssen sich aufeinander verlassen können, sich an Absprachen halten wenn sie z.B. gemeinsam auf dem Pferd sitzen und verschiedene Übungen ausführen oder auch, wenn einer der Kinder und Jugendlichen das Pferd führt, während der andere die Augen zu hat, um die Bewegungen des Pferdes zu fühlen.