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Persönlichkeitsstörungen

"Persönlichkeitsstörungen" erfassen für das Individuum typische stabile und beherrschende (pervasive) Verhaltensweisen, die sich als rigide Reaktionsmuster in unterschiedlichsten Lebenssituationen manifestieren und mit persönlichen Funktionseinbußen und/ oder sozialem Leid einhergehen. Die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung wird in der Adoleszenz aufgrund der noch vorhandenen Entwicklungspotenziale äußerst zurückhaltend gestellt. Andererseits lässt sich bei den meisten Persönlichkeitsstörungen ein Kontinuum zwischen Verhaltensmustern in Kindheit und Jugend und denen des Erwachsenenalters nachweisen, sodass aus klinisch-praktischen Erwägungen die Verdachtsdiagnose einer Persönlichkeitsstörung bereits in der späten Adoleszenz sinnvoll sein kann. Aufgrund neuerer Verlaufsuntersuchungen ist allerdings auch im Erwachsenenalter die Vorgabe der Klassifikationssysteme nach hoher Stabilität der Störung kaum aufrecht zu erhalten. Eine Persönlichkeitsstörung ist also nicht zwangsläufig eine Lebenszeitdiagnose.