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Straßenkunst auf Station

Graffiti-Workshop für Jugendliche

Sieben Jugendliche aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie des LWL-Klinikums Marsberg haben an einem Graffiti-Workshop teilgenommen. Der Paderborner Künstler Lukas Michalski alias "KA$H" hat die jungen Menschen drei Nachmittage in Marsberg (Hochsauerlandkreis) auf Station besucht.

Los ging es mit Übungen auf Papier. Sabine Bürger, Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin: "In dem Workshop lernen die Jugendlichen, sich zu fokussieren. Sie konzentrieren sich auf ihr Kunstwerk und haben dann ein schönes und schnelles Erfolgserlebnis, wenn sie ihr fertiges Kunstwerk in den Händen halten." Dies stärke das Selbstbewusstsein.

Tim R. (Name geändert) übt den Buchstaben T vor einem Hintergrund in Flammen. "Das T ist mehr als ein langweiliges Kreuz", so Michalski, der viele verschiedene Versionen auf ein Blatt Papier zeichnet. "Das T kann den Querbalken wie zwei starke Arme selbstbewusst nach oben recken. Oder wir machen den Balken rund, das wirkt dann dynamisch." Tim ist beeindruckt: "An so viele Möglichkeiten für einen Buchstaben hätte ich nie gedacht." Auch die anderen wirken ganz vertieft. Später haben sie im Stationsgarten Leinwände, Schuhe und Tassen mit Hilfe von Spraydosen in knalligen Farben verschönert. Neben den eigenen Skizzen kamen auch Schablonen zum Einsatz.

"Man muss einfach der Phantasie freien Lauf lassen", so Sabine Bürger. "Kunst und Kreativität sind immer so große Wörter, aber dahinter steht einfach die Freude am Ausprobieren. Menschen mit physischen Erkrankungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen sehen oft nur das Negative der eigenen Gedankenwelt. Im Graffiti-Workshop entdecken sie durch die eigene Phantasie auch ganz neue positive Seiten an sich und ihrer Persönlichkeit."